Das Sousaphon – Eine Tuba mit nach vorne gerichtetem Schallbecher

Das Sousaphon, ein Markenzeichen des legendären Bassistenkongresses, ist eine Form der Tuba, die in den 1890er Jahren auf Initiative des amerikanischen Komponisten John Philip Sousa und in Zusammenarbeit mit dem Instrumentenbauer J. W. Pepper aus Philadelphia entwickelt und zum Dank nach Sousa benannt wurde.
Das älteste bekannte Sousaphon stammt von 1893. Pepper baute ein Instrument, das den Trichter während eines Konzerts nach oben ausrichten konnte und nach vorne beim Marschieren. Andere Firmen bauten schnell ihre eigenen Versionen und der Instrumentenbauer. C, G, Conn stellte ein Sousaphon her, das von Sousa und seiner Kapelle bevorzugt wurde.
Das Instrument ist von der Funktion und der Mensur her eine Bass- oder Kontrabasstuba in F, Es oder C und B mit drei oder vier, selten auch fünf Ventilen
Die Bauform des Sousaphons entstammt dem Helikon, dessen kleineres Schallstück allerdings nicht wie beim Sousaphon nach vorn, sondern seitlich ausgerichtet ist. Es wird im Gegensatz zum Bass nicht vor, sondern um den Körper getragen. Das hochaufragende Schallstück des Sousaphons mit einem kurzen, aber weit ausladenden, um etwa 90° nach vorne gerichtetem Trichter von etwa 65 cm Durchmesser ist abnehmbar.
Beim originalen Sousaphon zeigte der Trichter allerdings nach oben, weswegen es auch «Raincatcher» (Regenfänger) genannt wurde. Sousa wollte einen direkt ins Publikum zielenden Bass vermeiden, daher kam das heute gebräuchliche Modell mit dem nach vorne gerichtetem Trichter unter seiner persönlichen Leitung nie zur Anwendung. Seit den 1960er Jahren sind auch Sousaphone aus Kunststoff üblich, deren Schalltrichter und letzte Rohrwindung aus Gründen der Gewichtsersparnis aus weiss eingefärbtem Faserverbundwerkstoff (glasfaserverstärktes Epoxidharz) besteht.
Moderne Spieler, wie die Mitglieder der Meersäulizunft, haben auf dem Instrument eine Beweglichkeit erlangt, die beinahe der eines Saiteninstruments entspricht.
Anonymius